Sonntag, 9. August 2015

Die Elektroplanung

Man wächst mit seinen Aufgaben...


Die bisher schwierigste Aufgabe für uns war die Elektroplanung des Hauses.

Wie wahrscheinlich alle Bauherren, haben auch wir uns im Vorfeld überlegt, an welcher Stelle man vielleicht etwas Geld durch Eigenleistungen sparen kann. Da wir einige Elektriker im Familien- und Bekanntenkreis haben, war es natürlich verlockend über Eigenleistungen nachzudenken. Bei allen Eigenlesitungen schwimmt leider immer das Wort "Gewährleistungspflicht" mit. Um am Ende nicht sang- und klanglos unterzugehen, haben wir uns erstmal gegen eine komplette Eigenleistung entschieden. Sicherlich werden wir alle zusätzlichen Netzwerk- und TV-Anschlüsse bzw. alles was in Richtung Hausautomatik geht, doch durch unseren Bekannten machen lassen, da die Kosten an dieser Stelle echt schnell in die Höhe steigen. 

Aber fangen wir beim Anfang an:

Für die grobe Vorplanung der Elektrik haben wir uns unseren Grundriss ausgedruckt. Dann haben wir eine Bestandsaufnahme unserer jetzigen Wohnung gemacht. Soll heißen: Für jedes Zimmer wurde einzeln aufgelistet, welche elektrischen Geräte wir momentan in Gebrauch haben und wieviele Steckdosen und Lichtschalter derzeit zur Verfügung stehen. Im neuen Haus wollen wir uns natürlich verbessern, also so wenig wie möglich Verteilerdosen nutzen und so wenig wie möglich sichtbare Kabel herumliegen haben. Wir sind dann einfach jeden Raum einzeln durchgegangen. Neben Steckdosen und Lichtschaltern haben wir auch Netzwerk-, TV- und Telefonanschlüsse eingezeichnet. Hört sich jetzt einfach an, hat aber tatsächlich mehrere Stunden, über mehrere Tage verteilt, gedauert. An dieser Stelle kann ich sagen, dass es Sinn macht, die Elektroplanung mal für eine Woche wegzulegen und dann erneut draufzugucken. So kommt man der Endlösung schon recht nahe. Perfekt wird es wahrscheinlich erst beim dritten Haus, weil man erst im Alltag merkt, wo man eventuell etwas nicht bedacht hat.

Gerade an unserer Ost-Seite des Hauses, die direkt zur Straße zeigt, haben wir die Steckdosen auch in die Fensterlaibung gesetzt. Im Hinblick auf Weihnachtsdeko oder ähnliches sicherlich sehr praktisch. Alle Steckdosen, die speziell für ein Gerät (bspw. Herd, Geschirrspüler, Kühlschrank usw.) verlegt werden müssen, wurden dementsprechend beschriftet. So sieht man recht schnell, dass nicht mehr viele Steckdosen zur freien Verfügung stehen. Wir haben also auch darauf geachtet, dass in jeder Ecke bzw. an jeder Wand eine Steckdose sitzt. Ob das dann letztendlich ausreicht, wird die Zeit zeigen :-)

Bei der Elektroplanung sollte man den Außenbereich nicht vergessen. Steckdosen im Dachüberstand können für zukünftige Markisen oder Beleuchtung ebenfalls sehr praktisch sein. Da wir bereits Spots im Dachüberstand geplant hatten, haben wir uns hierbei speziell auf den Bereich der Terrasse konzentriert. Was die Garage und den Geräteraum angeht, müssen wir leider nochmal ins Detail gehen. Fest steht auf jeden Fall, dass in der Garage auch ein Starkstromanschluss verlegt werden wird. Man weiß ja nie was die Zukunft so bringt - und haben ist besser als brauchen! :-)

Die Spots im Inneren des Hauses wurden bereits von Anfang an geplant und eingezeichnet. Von daher brauchten wir uns nur noch Gedanken um die übrigen Deckenlampen machen. Viele sprechen in diesem Zusammenhang von Bewegungsmeldern. Da ich eine Nachteule bin und im Falle des Falles ;-) gerne im Dunkeln durch das Haus tiger, haben wir auf Bewegungsmelder bisher verzichtet. Im HWR oder im Abstellraum könnte es noch Sinn machen, aber da sind wir uns noch nicht einig.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich persönlich schon gern etwas, was in die Richtung von Hausautomatik geht. Dass Martin Minimalist ist, hatte ich ja bereits erwähnt ;-) Wenn der Spaß nicht so teuer wäre....
Ich denke die drei Unterputzradios (Küche, Bad, Gäste-WC) werde ich wohl durchsetzen können!

Die Schalter für die elektrischen Rolllädenantriebe haben wir bereits bei der Baubesprechung geplant und eingezeichnet. Ich habe mich jetzt nochmal belesen und bin dabei auf Zeitschaltuhren und die Astrofunktion gestoßen. Das heißt, dass man entweder selbst entscheiden kann, wann täglich die Rollläden hoch- und runterfahren oder man lässt das durch die Astrofunktion regeln. Dabei wird täglich der Zeitpunkt des Sonnenauf- und unterganges berechnet und dementsprechend werden auch die Rollläden gesteuert. Es gibt auch so Spielereien wie Sensoren unter der Matratze, die registrieren, wann man aufsteht, sodass einen die Geräusche der hochfahrenden Rollläden nicht aufwecken. Leider kann man nicht alles haben, sodass wir solche Dinge vorerst nicht geplant haben. Bei einem Beratungstermin bzgl. Türen und Fenster sagte man uns, dass man in einem Raum manuelle Rolllädenantriebe planen sollte, denn im Fall eines Feuers springt die Sicherung logischerweise raus, sodass heruntergelassene Rollläden nicht mehr geöffnet werden können und man buchstäblich in der Falle sitzt. Wir hatten uns für den HWR und den Technikraum sowieso für manuelle Rolllädenantriebe entschieden, sodass sich das für uns erübrigte. Trotzdem fand ich den Hinweis sehr nützlich. Selbst daran gedacht hatten wir nicht. 

Abschließend kann ich sagen, dass es sich recht schwierig gestaltet, alles nur auf dem Papier zu planen. Von daher freuen wir uns, wenn wir letztendlich die Begehung auf der Baustelle mit dem Elektriker haben. Gut vorbereitet sind wir wahrscheinlich schon, dennoch wird der Fachmann bestimmt noch den ein oder anderen Tipp für uns haben. Ich bin gespannt....

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